02.12.2013 17:30, Brünn, Filozofická fakulta MU, Arna Nováka 1, budova C, aula (místnost C 33)
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Daniela Hammer-Tugendhat beschreibt anhand der privaten Original-Fotografien ihres Vaters das Leben ihrer Eltern und Geschwister im Haus Tugendhat, erbaut von Mies van der Rohe in Brünn. Ausgehend von der 1931 in der Werkbundzeitschrift Die Form geführten Debatte „Kann man im Haus Tugendhat wohnen?“ versucht sie anhand der mündlichen und schriftlichen Aussagen ihrer Eltern eine Antwort auf diese Frage zu geben. Die privaten Bilder von Fritz Tugendhat ermöglichen in zweifacher Hinsicht einen anderen Blick auf das Haus und seine Bewohner: Einmal zeigen sie das konkrete Leben im Haus und weiters vermitteln sie ein ganz anderes Verhältnis von Natur und gebauter Architektur als die offiziellen Architekturfotos, die direkt nach Bauende 1930 angefertigt worden sind. In der Diskussion wird Ivo Hammer auch auf Fragen der Restaurierung eingehen.
Daniela Hammer-Tugendhat ist die jüngste Tochter von Grete und Fritz Tugendhat, die das Tugendhat-Haus bei Mies van der Rohe in Auftrag gaben. Sie studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Bern und Wien und lehrt seit 1975 an der Wiener Universität für Angewandte Kunst und der Universität Wien. Sie ist Gutachterin im European Research Council in Brüssel. 2010 bekam sie den österreichischen Staatspreis „Gabriele Possanner“ verliehen, im Oktober 2012 erhielt sie den Ehrenring der Wiener Universität für Angewandte Kunst. Gemeinsam mit ihrem Mann, Ivo Hammer, hat sie sich seit 20 Jahren für die Restaurierung des Tugendhat-Hauses eingesetzt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Malerei der frühen Neuzeit, Gender-Studies und Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft.
Ivo Hammer blickt auf eine langjährige Praxis als Restaurator und Hochschulprofessor zurück. Er war leitender Restaurator für Architekturoberfläche im österreichischen Bundesdenkmalamt, hielt Gastvorträge auf internationalen Veranstaltungen und publizierte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. 1997 wurde er zum Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (HAWK) berufen. 2010 bis 2012 war er Vorsitzender der internationalen Expertenkommission THICOM für die Beratung der Stadt Brünn bei der Restaurierung des Hauses Tugendhat.
Moderation: Mojmír Jeřábek (Brno)
Eintritt frei
Ringvorlesung Wissenschaftskolleg Österreich-Bibliothek (7. 10. – 9. 12. 2013)
Architektur und Literatur (wiko.phil.muni.cz)
Die Ringvorlesung ist dem 200. Geburtstag des dänisch-österreichischen Architekten Theophil von Hansen (1913–1891) gewidmet. Sie findet anlässlich des 90. Geburtstages von Prof. Dr. Peter Demetz (2012) und des 80. Geburtstages von Reiner Kunze (2013) sowie der Preisverleihung Ars docendi durch den Wissenschaftsminister an Prof. Dr. Konstanze Fliedl (2013), Mitglied des Ehrenkomitees des WÖB, statt.
Ehrenschutz: Dr. Erhard Busek, Vizekanzler u. Wissenschaftsminister a.D., Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa
„Für einen Österreicher und Wiener ist es eine Ehre, den Ehrenschutz für die Ringvorlesung des Wissenschaftskollegs zu übernehmen. Wenn es aus Anlass des 90. Geburtstages von Prof. Dr. Peter Demetz und des 80. Geburtstags von Reiner Kunze geschieht, dann umso mehr, denn diese Persönlichkeiten haben für das Europa von heute unendlich viel beigetragen. Nicht nur durch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, sondern auch mit der Literatur, denn die Sprache reicht weiter, als wir glauben. Es darf auch an Ingeborg Bachmann erinnert werden, die gemeint hat, dass die Geschichte uns viel lehrt, aber keine Schüler finde. Wann immer man sich bemüht, diese Gesichtspunkte zu nennen, ist eine Unterstützung selbstverständlich und notwendig.“ Dr. Erhard Busek
Bezahltes Praktikum im Österreichischen Kulturforum Prag – Frühling 2025
Für Studierende und Jungakademiker. Weitere Informationen hier.
Bewerbungsfrist: 30.11.2024.
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