28.04.2016 20:00, Prag 7, Studio hrdinů, Veletržní palác, Dukelských hrdinů 47
Nur tschechisch
In seinem (post-)märchenhaften Stück Schneewittchen entwickelt Robert Walser komplexe Versöhnungs-Fantasien, die zu einer kollektiven Verdrängung des Traumas von Schneewittchen, dem Jäger und der Königin führen. Der vergiftete Apfel und die sieben Zwerge muten danach wie eine entfernte und mehr als zweifelhafte Geschichte an. Walsers Text ist in formaler Hinsicht eine äußerst spezifische und ins Tschechische schwer übersetzbare Poesie. Gleichzeitig bietet er durch seine fast psychoanalytische Dimension eine sehr zeitgenössische Fassung des Schneewittchen-Mythos, eine Art „Genesungsritual“. Die Versöhnung bei Walser wird zerstört durch Elfriede Jelineks radikale Dekonstruktion des Märchens, einen stilisierten philosophischen Diskurs zwischen dem heideggerschen Jäger und dem sich emanzipierenden Schneewittchen.
Regie: Kai Ohrem
Dramaturgie: Jan Horák
Bühne: Tereza Beranová, Patricia Talacko
Übersetzung Robert Walser: Vladimír Tomeš
Übersetzung Elfriede Jelinek: Barbora Schnelle
Mit: Ivana Uhlířová, Marta Vítů, Jiří Kniha, Kamil Švejda, Evženie Nízká, Laďka Čížková, Anna Brabcová, Alžběta Nováková, Zbyněk Vašíček, Pavel Širmer, Tomáš Štolba, Petr Miklovič, Martin Kříž, Alexandr Puškin, Tomáš Fabera, Maxim Kratochvíl
Premiere: Freitag, 13. Juni 2014
Eintrittspreise: Studio hrdinů
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