31.07.2014 20:00, Prag 1, Experimentální prostor Roxy / NoD, Dlouhá 33
Die Tanzvorführung Milada ist inspiriert vom Verhör und dem letzten Brief von Milada Horáková, dem bekanntesten Opfer der Justizmorde zur Zeit der kommunistischen Polit-Prozesse der 1950er Jahre. Sie war die einzige Frau, die im Rahmen dieser Prozesse hingerichtet und durch ihre Unnachgiebigkeit zum Symbol für den Widerstand gegen totalitäre kommunistische Regierung wurde. Das Bewegungs- und Ausdrucksvokabular spiegelt die sachliche und emotionale Seite eines Menschen wider, der sich seiner Unschuld bewusst ist und bereit ist wahrheitsgetreu zum eigenen Nachteil auszusagen. Milada ist fähig, den Tod mit Fassung zu tragen, in Frieden und Vergebung. Der choreographische Prozess erforscht u. a. den Einfluss von Emotionen auf Bewegung, Muskelspannung, Raumnutzung und Dynamik.
"Ich falle und falle, diesen Kampf habe ich verloren, ich gehe in Würde. Ich liebe dieses Land, dieses Volk, schafft ihm Wohlstand. Ich gehe ohne Hass euch gegenüber. Ich wünsche es euch, ich wünsche es euch…"
Milada Horáková
Jan – Unsere Geschichte ist voll von Gewalt und Widerstand gegen Unterdrückung. Ist Gewalt der einzige Weg, um der Unterdrückung zu trotzen? Ist ein anderer Blickwinkel möglich? Oftmals können wir Gewalt, Unterdrückung und Widerstand in unserem Gesicht, an unserem Körper und in unseren Gedanken bemerken, und nicht nur von außen, durch ein grausames Regime oder eine Besatzungsmacht. Über den Tanz können wir versuchen, eine Art und Weise zu finden, ohne Abscheu und Aversion zu lieben. Körperbewegungen ohne Hemmungen und Unterdrückung. Die Choreografie ist dem Gedenken und der Erinnerung an Jan Palach gewidmet.
"Der Mensch muss gegen das Böse ankämpfen, gegen welches er gerade ankommt.
Jan Palach
Autor / Choreografie: Irene Bauer, Martin Dvořák, Nir Ben Gal, Veronica Sassi
Mit: Martin Dvořák (CZ/A), Irene Bauer (A), Alena Pajasová (CZ)
Irene Bauer erhielt ihre Tanzausbildung an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater, an der Staatlichen Ballettschule Berlin und in Monaco. Ihr erstes Engagement führte sie an die Wiener Staatsoper. Von 2001 bis 2006 tanzte Irene Bauer am Tiroler Landestheater Innsbruck und erhielt 2002 den Förderpreis der Freunde des Tiroler Landestheaters. In den Jahren 2006-2013 war sie Solistin am Landestheater Linz. Seit 2006 wirkt sie bei Projekten der ProART Company mit. Sie unterrichtet Ballett und Pilates.
Ebenfalls auf dem Programm dieses Abends:
Béla Földi / Budapest Dance Theatre (HU): My daughter, Anne Frank
Ebenfalls auf dem Programm dieses Tanz-Abends:
Veronica Sassi (IT) / Compagnia MDdanza (IT): HISTOIRE D'AMOUR - Tristan and Isolde, and the mystery of fidelity
ProART präsentiert bereits zum elften Mal das Internationale Multigenre-Festival ProART, auch heuer nehmen zahlreiche internationale Pädagogen und Künstler teil. Das Festival besteht aus zwei Teilen: tagsüber können sich die Teilnehmer aus dem umfangreichen Angebot an künstlerischen Workshops ihren persönlichen Stundenplan zusammenstellen; abends finden Vorführungen statt. Das Festival ist offen für alle, ohne Altersbeschränkung; die Workshops sind nach Schwierigkeitsgrad gestaffelt.
Eintrittspreise: 200/130/0 CZK
Kartenreservierungen: proart@proart-festival.cz oder 737 300 314
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Für Studierende und Jungakademiker. Weitere Informationen hier.
Bewerbungsfrist: 30.11.2024.
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