02.12.2021 20:00, Prag 1, Theater am Geländer, Anenské nám. 5
Zdeněk Adamec nur tschechisch; Selbstbeschuldigung deutsch und tschechisch
Die Inszenierung besteht aus zwei Teilen, die an EINEM ABEND an ZWEI ORTEN aufgeführt werden - Zdeněk Adamec wird immer im Theater am Geländer und Selbstbeschuldigung in der Bethlehem-Kapelle aufgeführt. Wenn Sie eine Karte für die Premiere am 2. Dezember haben, werden Sie beide Teile der Produktion hintereinander sehen. Diejenigen von Ihnen, die "Jedna scéna - Betlémská kaple" auf ihrer Eintrittskarte stehen haben, werden zuerst den Teil in der Kapelle sehen - bitte kommen Sie direkt zur Bethlehem-Kapelle. Diejenigen von Ihnen, die eine Eintrittskarte mit der Aufschrift "Zdeněk Adamec - Divadlo Na zábradlí" erhalten haben, werden hingegen direkt im Theater starten. Die Zuschauer werden nach dem Ende des Teils zwischen den beiden Orten wechseln. Es ist daher möglich, dass die Uraufführung etwas länger als die geplanten zwei Stunden dauert, wir danken für Ihr Verständnis. Die Sitzplätze an beiden Standorten sind FREI - wer zuerst kommt, mahlt zuerst - wählen Sie Ihren Sitzplatz nach Ihren Vorlieben. Die gekaufte Eintrittskarte beinhaltet also immer beide Teile der Inszenierung, die am selben Abend aufgeführt werden. Es ist nicht notwendig, zwei Eintrittskarten zu erwerben, um zwei Teile der Produktion zu sehen.
Dušan D. Pařízek, mit seinem analytischen Blick auf die Welt und die wenig beneidenswerte Rolle des Menschen in ihr, wird seine Premiere im Divadlo Na zábradlí auf den Text des österreichischen Dramatikers und Literaturnobelpreisträgers Peter Handke stützen. Handke schrieb das Stück über Zdeněk Adamec, der sich im März 2003 vor dem Nationalmuseum in Prag verbrannte.
Aus der kleinen böhmischen Stadt, auf halbem Weg zwischen Brünn und Prag, macht sich am Abend des 5. März 2003 der 18-jährige Schüler Adamec mit dem Überlandbus auf den Weg in die tschechische Hauptstadt. Dort übergießt er sich am nächsten Morgen auf dem Wenzelsplatz mit Benzin und zündet sich an. Am selben Ort hatte sich 1968 der Student Jan Palach aus Protest gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch sowjetische Truppen selbst verbrannt. So wie Palach seine Aktion „Fackel No. 1“ genannt hatte, so übertitelte Adamec seinen im Internet veröffentlichten Abschiedsbrief mit „Fackel 2003“.
„Zdeněk hat sich aus der Welt katapultiert, um zu protestieren gegen die Welt“, hieß es bei Handkes erster Beschäftigung mit der Figur in seinem Roman Die Obstdiebin von 2017. Die Unbedingtheit und Radikalität der Tat ist der Ausgangspunkt. Alle Begründungen für und Aufklärungen über die Tat und ihre Motive müssen versagen. Handkes Zdeněk Adamec ist kein trauriger Verlierer, nicht von existentiellem Ekel befallen, kein „Irrer“. Er ist Zdeněk Adamec und in der Welt und ihren Ordnungen hat er keinen Platz.
In Koproduktion mit dem Prager Theaterfestival deutscher Sprache.
Regie: Dušan D. Pařízek
Es spielen: Samuel Finzi, Stanislav Majer, Martin Pechlát, Jiří Černý
Bezahltes Praktikum im Österreichischen Kulturforum Prag – Frühling 2025
Für Studierende und Jungakademiker. Weitere Informationen hier.
Bewerbungsfrist: 30.11.2024.
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