11.04.2019 19:30, Praha 1, A Studio Rubín, Malostranské nám. 9
nur tschechisch
Die Inszenierung der österreichischen Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zeigt den „Motor der Menschheit“, der die Welt seit Urzeiten bis heute bewegt – die Wut. Die Autorin verfasste diesen Text als Reaktion auf die Pariser Terroranschläge auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Es handelt sich um ein kleines Epos, das in der fernen Antike zu Lebzeiten Herakles beginnt, aber allmählich ganz zeitgenössisch und sogar visionär kommuniziert. In der Inszenierung fahren drei Schauspielerinnen als Karikatur des neuzeitlichen Adels als „Tratschtanten“ auf dem Floss Europa „durch das Blutmeer“. Sie verkörpern drei Karikaturen der Menschheit, drei alternde Intellektuelle, aus deren Mündern ein Text voller Chauvinismus, Fundamentalismus, Zynismus, eigenen Frusts und Angst vor dem Ungewissen quillt. Die Inszenierung zeigt die Verwirrung einer Zeit, in der es nicht möglich ist, zugleich zu wissen und zu handeln, denn im selben Moment, in dem Informationen über Terror, Gewalt und Massenmord in Echtzeit zu uns gelangen, finden die Gewaltakte gleichzeitig statt. Der Mensch ist unfähig, sich zu orientieren und verfällt den Emotionen. Und Wut erzeugt Wut. Einer der vielen Götter, von denen in der Inszenierung die Rede ist, übernimmt schließlich die Herrschaft über die menschliche Freiheit und über das Bewusstsein – der Gott des Internets – und das alles mit Distanz und Humor, der auf die eigenen Reihen zielt. Zur Einführung der Inszenierung wird ein Text von Ivana Dragičevič aus dem Buch „Die Ungleichwertigen“ vorgetragen.
Übersetzung: Marc Lusti, Libor Hubálek
Mit: Anita Krausová, Jindřiška Křivánková, Kristýna Frejová, Markéta Dvořáková und Anna Gläsnerová
Light design: Jan Hugo Hejzlar
Musik: LO/VE
Bühne und Kostüme: Andrijana Trpković
Regie: Lucie Ferenzová
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