30.04.2017 20:00, Prag 7, Studio Hrdinů z.s., Dukelských hrdinů 530/47
Nur tschechisch
In Kaprun starben, wie Jelineks In den Alpen beschreibt, im Jahr 2000 nicht nur 155 Menschen beim Brand einer Gletscherbahn. In Kaprun steht auch - als titelgebendes Zentrum von Jelineks ergänzendem Alpenstück - eines der größten Speicherkraftwerke der Welt, "eine fast beispiellose Herausforderung der Natur an die Technik, sich über sie zu setzen ... Schon in den zwanziger Jahren wurde mit dem Bau begonnen, in der Nazizeit wurde intensiv weitergebaut, zuerst mit Freiwilligen, dann mit Zwangsarbeitern und schließlich auch mit Kriegsgefangenen ... Die offizielle Todeszahl bei diesem Kraftwerksbau ist 160. Das sind aber nur die Toten der Nachkriegszeit, und da waren die Arbeiter, darunter jetzt auch viele ehemalige Nazis, die nirgendwo sonst Arbeit gefunden hätten, schon besser ausgerüstet. Die Zahl der Toten liegt insgesamt viel höher ... Kaprun zog einen langen Rattenschwanz an nationalen Mythen hinter sich her, die aber buchstäblich auf den Gebeinen und der Ausbeutung von Getöteten beruhten…, und die Getöteten werden der Natur geopfert, sehr viele starben ja durch Lawinen. Sie starben direkt wie indirekt durch die Natur, während die Gletscherbahntouristen durch die Technik in der Natur starben." (Elfriede Jelinek)
Übersetzung: Jitka Jílková
Regie: Miroslav Bambušek
Mit: Jakub Gottwald, Robert Mikluš, Dora Bouzková, Magdalena Sidonová, Milan Stehlík, Tereza Hofová
Kostüme: Zuzana Krejzková
Musik: Tomáš Vtípil
Dramaturgie: Jan Horák
Die Inszenierung enstand in Koproduktion mit O.S. Mezery.
Das Stück wurde im April 2003 im Wiener Burgtheater uraufgeführt.
Tschechische Premiere: Februar 2017.
Weitere Informationen und Eintrittskarten: Studio Hrdinů
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Bewerbungsfrist: 30.11.2024.
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