14.05.2014 18:00, Prag 3, Atrium, Čajkovského 12
Nur tschechisch
Am Vorabend der Prager Buchmesse Svět knihy findet auch heuer schon traditionell die Literaturnacht (Noc literatury) statt. Tschechische Schauspieler-Persönlichkeiten lesen an besonderen Orten in Prag-Žižkov aus zeitgenössischen Werken europäischer Autoren. Die Lesungen finden zwischen 18:00 und 23:00 an allen Orten parallel statt und beginnen jeweils in halbstündigen Intervallen. Die letzte Lesung beginnt um 22.30. Die Leseort liegen nah beieinander, damit die Besucher an diesem Abend möglichst viele Lesungen besuchen können. Für Österreich ist der Roman Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger mit dabei; aus der tschechischen Ausgabe liest Lukáš Hlavica.
Der alte König in seinem Exil ist ein sehr persönliches und intimes Buch. Arno Geiger nähert sich darin seinem Vater, der an Alzheimer erkrankt ist. Es ist kein unbeteiligter Blick von außen, sondern der Blick des Sohnes, der seinen Vater ganz anders im Gedächtnis hat und nun mit ansehen muss, wie sich das Leben dieses Mannes durch die Krankheit verändert. Er und seine Geschwister verlieren den Vater langsam an eine andere, unergründliche Welt. Geigers Buch ist keine bloße Beschreibung eines Krankheitsfalls, sondern erzählt davon, wie die Kinder sich dem Vater und seiner Krankheit allmählich mit Empathie und Geduld nähern, während sie für seine Würde sorgen. Es beschreibt, was die Krankheit aus denen macht, denen sie begegnet.
Arno Geiger (*1968, Bregenz) studierte Deutsch, Alte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien, wo er auch seit 1993 lebt und als freier Schriftsteller tätig ist. Große Beachtung erlangte er mit seinem Drei-Generationen-Roman Es geht uns gut (2005), für den er mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde und aus dem er auch 2006 in Prag las. Sein Roman Der alte König in seinemExil (2011) wurde ebenfalls mit mehreren Preisen, unter anderem mit dem Johann-Beer-Literaturpreis und dem Preis Die zweite Realität der Schweizer Stiftung Sonnweid ausgezeichnet.
Verlag: Mladá fronta (2013)
Übersetzung: Tomáš Dimter
Es liest: Lukáš Hlavica
Eintritt frei
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