17.02.2015 18:00, Prag 1, Jüdisches Museum in Prag, Auditorium Maiselova 15, 3. Stock
Deutsch und Spanisch mit tschechischen Untertiteln
Bernhard Hetzenauers siebenter Film Und in der Mitte der Erde war Feuer bringt uns nach Ecuador zu Vera Kohn, einer hundertjährigen deutschsprachigen Jüdin aus Prag, die „um fünf vor zwölf“ noch aus dem Vorkriegs-Europa nach Südamerika flüchten konnte. Dort arbeitete sie als Schauspielerin, zunächst in ihrer Muttersprache, später auf Spanisch. Auf der Bühne feierte sie Erfolge, im Privaten kämpfte sie mit einer Leere: „Ich hatte den Begriff von meinem Ich verloren.“ Vera muss sich mit ihrer Schizophrenie auseinandersetzen, bevor sie später anderen helfen wird. Als Psychotherapeutin ist sie in ihrer neuen Heimat mit den Traumata kollektiver Bestialität konfrontiert, vor denen sie damals flüchtete; mit Narben, deren Barbarei nicht nur die Opfer, aber auch die Seelen der Verbrecher in Uniform, ihre Nächsten und deren Kinder gezeichnet haben.
Der Autorenfilm (Bernhard Hetzenauer ist verantwortlich für Drehbuch, Kamera, Schnitt, Musik und Produktion) wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Theodor-Körner-Preis 2013 und bei der Verleihung der Erasmus Euro Media Awards 2013 mit einem Sonderpreis für kritischen Diskurs.
Bernhard Hetzenauer ist ein österreichischer Filmemacher und Theoretiker, und Autor des 2013 erschienenen Buches „Das Innen im Außen. Béla Tarr, Jacques Lacan und der Blick“. Hetzenauer studierte Film in Wien und Buenos Aires und lernte danach bei Wim Wenders an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
Eintritt: 30 Kč
Und in der Mitte der Erde war Feuer AT / D / EC 2013, 78 min.
Education and Culture Centre of the Jewish Museum in Prague
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