21.10.2018 20:00, Prag, Kino Atlas, Sokolovská 1
Deutsch; englische und tschechische Untertitel
Graz 1963. Vor Gericht steht der ehemalige SS-Funktionär Franz Murer, während dessen Leitung des Ghettos von Vilnius in den Jahren 1941-43 die Mehrheit der 80.000 jüdischen Bewohner ermordet wurde. Holocaust-Überlebende reisen nach Graz an, um gegen den als „Schlächter von Vilnius“ berüchtigten Murer auszusagen. Die Beweislage gegen Murer ist erdrückend. Doch der angesehene steirische Politiker und Großbauer Franz Murer wird unter dem Beifall der Bevölkerung freigesprochen.
Regisseur Christian Frosch seziert anhand der originalen Gerichtsprotokolle einen der größten Justizskandale und zeichnet die Stimmung des Vergessens und Verdrängens in Nachkriegs-Österreich nach. Ein Film über die Machtlosigkeit der Wahrheit – wenn alle mitspielen. Das Gerichtsdrama wurde als Bester Spielfilm auf der Grazer Diagonale 2018 ausgezeichnet.
Ein Gerichtssaalkrimi, in dem sich der Freispruch für einen Mann als Urteil über eine Nation herausstellt.
Robert Menasse, Schriftsteller
Murer – Anatomie eines Prozesses (AT / LUX 2018, 137 min.)
Regie: Christian Frosch
Darsteller: Karl Fischer, Karl Markovics, Alexander E. Fennon, Roland Jaeger, Melita Jurisic , Ursula Ofner-Scribano, Gerhard Liebmann
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