27.07.2019 14:30, Uherské Hradiště, Slovácké divadlo, Tyršovo náměstí 480
Deutsch, tschechische und englische Untertitel
Aggression und Gewalt sind das Thema des Films 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls, der den Abschluss von Hanekes freier Trilogie bildet. Statt der bisherigen detaillierten psychologischen Analyse konzentriert sich Michael Haneke auf eine soziologische Studie der Protagonisten und ihrer Umgebung. Der Film spielt in der Vorweihnachtszeit 1993 und zeigt Momentaufnahmen aus dem Alltag mehrerer Protagonisten aus verschiedenen sozialen Schichten, die sich untereinander nicht kennen. Sie alle werden zu Opfern eines Massenmörders, der in einer Bank in die Menge schießt und anschließend Selbstmord begeht.
Der formell innovative und raffinierte Film, der sich seinem Titel getreu aus Fragmenten zusammensetzt, ist nicht nur als Kommentar zur heutigen sinnentleerten Konsumgesellschaft zu verstehen, sondern auch als Medienkritik. Konkret spielt er auf die aktuelle Form der Fernsehnachrichten an, die aus unvollständigen Elementen – aus Bruchstücken der Wahrheit – zusammengesetzt werden.
„71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls“ – drei Substantive, zwei Genitive, eine Primzahl und kein Verb. Wer trotzdem ins Kino geht, wird belohnt.
KulturSPIEGEL
Regie: Michael Haneke
71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls (AT / DE 1994, 95 min.)
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