14.09. - 05.11.2022, Prag 8, VI PER Gallery, Vítkova 2
In den postsozialistischen Ländern Mittel- und Osteuropas und im ehemaligen Westen erleben wir derzeit den Aufstieg nationalistischer, populistischer und rechtsextremer Tendenzen. Der zwölfte Jahrgang des Fotograf Festivals beschäftigt sich mit der Rolle der zeitgenössischen Kunst angesichts dieser beunruhigenden Entwicklungen.
Die Ausstellung Contesting Sites of Memory bezieht sich auf die Theorie der "Orte der Erinnerung" des französischen Historikers Pierre Nora. Noras idealisierte Vorstellung einer einheitlichen nationalen Identität, die sich in Erinnerungsorten manifestiert, wird durch den Fall des Denkmals für Winston Churchill oder den ungarischen Politiker Miklos Horthy widerlegt, auf den sich die österreichische Künstlerin Christina Werner in ihrem Werk bezieht. Erinnerungsorte repräsentieren die historischen Narrative der Mehrheit, nicht aller, da sie von denjenigen gestaltet werden, die Zugang zur Teilnahme am politischen und kulturellen Geschehen haben.
Christina Werner hatte 2010 mit ihrem Langzeitprojekt " Something is always left behind " begonnen, indem sie Äußerungen von rechten Politikern und Nachrichtenbeiträge sammelte. Diese ergänzte sie mit eigenen Fotos von den Tatorten der rassistischen Morde des neonazistischen NSU. Wenn man sie miteinander vergleicht, wird die Verbindung zwischen den Aktionen im politischen Bereich und auf der Straße deutlich.
Christina Werner (*1976 Baar), studierte Fotografie und Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Heute lebt und arbeitet sie in Wien.
Ausstellende KünstlerInnen:
Christina Werner
Anetta Mona Chisa & Lucia Tkáčová
Tomáš Kajánek & Artur Żmijewski
Jakob Ganslmeier
Jasmina Cibic
Kuratoren: Markéta Mansfieldová, Elisabeth Pichler und Tereza Rudolf
Öffnungszeiten:
Mittwoch–Freitag 13–19 h, Samstag 14–18 h
Eintritt frei
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