24.02.2012 14:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
Nur deutsch
Diese Vortragsreihe führender österreichischer Historiker für Zeitgeschichte soll Studenten und der breiteren Prager Fachöffentlichkeit Informationen über den Forschungsstand der österreichischen Nachkriegsgeschichte und über die direkten und verschlungenen Wege in der Entwicklung der österreichischen Geschichtsschreibung jener Zeit vermitteln. Mit Oliver Rathkolb und Gernot Heiss organisieren zwei langjährige Partner des Instituts für internationale Beziehungen der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Karlsuniversität Prag diese Vortragsreihe, in Anknüpfung an ein Forschungsprojekt des Instituts zu den Veränderungen der europäischen Geschichtsschreibung der Zeitgeschichte nach 1989.
Gernot Heiss (*1942) ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit in der österreichischen Historiographie. Aus seiner Dissertation (1971) gingen grundlegende Studien über Königin Maria von Ungarn 1505-1558 hervor und aus seiner Habilitation (Die Jesuiten und die Anfänge der Katholisierung in den Ländern Ferdinands I. Glaube, Mentalität, Politik, 1986) eine Reihe wesentlicher Studien zu den Anfängen der Rekatholisierung Österreichs ab Mitte des 16. Jahrhunderts. Gernot Heiss beschäftigt sich seit Beginn seiner akademischen Laufbahn auch mit zeitgenössischer Geschichte, die in seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit allmählich – und vor allem seit den 90er Jahren – den Schwerpunkt bildet. In der Forschung zum 20. Jahrhundert konzentrierte Heiss sich vor allem auf kulturelle Fragestellungen, besonders intensiv auf die österreichische und tschechische Kinematographie und die moderne und postmoderne Kunst beider Länder. Gernot Heiss engagierte sich bereits seit den 80er Jahren intensiv in der tschechisch-österreichischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, er unterrichtete mehrmals an der Karlsuniversität und organisierte gemeinsame Publikationsprojekte zur Nachkriegsgeschichte Österreichs und der Tschechoslowakei bzw. der Tschechischen Republik und erhielt u. a. dafür 1998 die Gedenkmedaille der Karlsuniversität.
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