03.11.2014 - 09.01.2015, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
„Gerechter unter den Völkern“ ist die höchste Auszeichnung, die der Staat Israel an Nichtjuden verleiht, an Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten.
Marianne Golz-Goldlust (*1895, Wien † 1943, Prag-Pankratz) war eine der fast hundert ÖsterreicherInnen, denen diese Auszeichnung posthum verliehen wurde. Sie wurde 1895 in Wien als Tochter eines Polen und einer Tschechin geboren, absolvierte eine Ausbildung zur Schauspielerin und Tänzerin. Mit ihrem dritten Mann Hans Goldlust, der jüdischer Abstammung war und seinen Namen in „Golz“ ändern ließ, floh sie 1934 vor dem Nazi-Regime aus Berlin nach Prag. Hans Golz flüchtete nach der Besetzung der Tschechoslowakei im Sommer 1939 nach London, Marianne Golz-Goldlust schloss sich einer Widerstandsgruppe in Prag an, die Juden und anderen Illegalen zur Flucht verhalf, indem sie gefälschte Ausweise und Reisedokumente für diese besorgte. Im November 1942 wurde die Gruppe um Marianne Golz-Goldlust verraten und festgenommen. Ein halbes Jahr später erging gegen Marianne Golz-Goldlust und viele andere aus der Gruppe das Todesurteil, welches an Marianne Golz-Goldlust am 8. Oktober 1943 in Prag-Pankratz vollstreckt wurde.
Die Ausstellung konzentriert sich auf Marianne Golz-Goldlusts Inhaftierung in Prag-Pankratz und ihre Ermordung. Anhand von Unterlagen aus dem Archiv der Sicherheitsdienste der Tschechischen Republik, der Gedenkstätte Pankratz, Fotos von ihr und ihren Mitgefangenen sowie der 1946 von Karel Rameš in dem Buch Žaluji! (Ich klage an!) veröffentlichen Briefe und Dokumente entsteht ein beklemmendes Bild der unmenschlichen Justiz während des Protektorats. Gleichzeitig zeugt die Ausstellung von Menschen wie Marianne Golz-Goldlust, die versuchten, sich dem Unrecht entgegenzusetzen. Selbst im Todestrakt von Prag-Pankratz, dem letzten Rädchen des mörderischen nationalsozialistischen Terror-Systems, bewahrten sie ihre Menschlichkeit.
Mo–Fr 10–17 Uhr außer an österreichischen und tschechischen Feiertagen
Eintritt frei
Bezahltes Praktikum im Österreichischen Kulturforum Prag – Frühling 2025
Für Studierende und Jungakademiker. Weitere Informationen hier.
Bewerbungsfrist: 30.11.2024.
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Jungmannovo nám. 18, CZ - 110 00 Praha 1, prag-kf@bmeia.gv.at