03.11.2015 18:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
Deutsch; tschechische Untertitel
„Den Wiener erkennst du an seiner Beerdigung“, meinte Hermann Bahr, und Georg Kreisler singt „Der Tod, das muss ein Wiener sein“. Václav Müller zeigt seinen Kurz-Dokumentarfilm über den Friedhof der Namenlosen und Jiří Kamen spricht über den Wiener Totenkult, Wiener Friedhöfe, verfrühte Begräbnisse und deren Darstellung in Literatur und Film.
Am Rande Wiens, am südlichen Zipfel der Donauinsel, befindet sich der Friedhof der Namenlosen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ruhen dort hunderte anonyme Opfer der Donau. Josef Fuchs, der den Friedhof ehrenamtlich verwaltet, kümmert sich darum, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten. Er pflegt die Gräber, wie er es seinem Großvater versprochen hat. Jedes Jahr am ersten Sonntag nach Allerseelen wird der Opfer mit einer besonderen Zeremonie gedacht.
Václav Müller ist Autor von Reiseberichten und Dokumentationen, vor allem für die Programme „Objektiv“ und „Na cestě“ des Tschechischen Fernsehens.
Jiří Kamen ist Schriftsteller, Kulturpublizist, Autor von Hörspielen und Dokumentationen. Von ihm stammen auch die Romane „Hugo“ über den jüdischen Dichter Hugo Sonnenschein und die Familienchronik „Kinžál“ über rote Limonade und den Krieg in der Wüste. 2014 erschien sein Buch „Češi patří k Vídni“ (Die Tschechen gehören zu Wien) über den Einfluss des tschechischen Temperaments auf die österreichische Metropole.
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