Klaus Pumberger: Worüber wir nicht geredet haben

Arisierung, Verdrängung, Widerstand. Ein Haus und die Geschichte zweier Familien

01.02.2016 18:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18

Bild Klaus Pumberger: Worüber wir nicht geredet haben

Nur deutsch

Die Arisierung von Eigentum war im Deutschen Reich ab 1933 ein zentraler Bestandteil der Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Im Mittelpunkt des Buches steht die Verknüpfung von zwei Familiengeschichten und deren Zusammenhang mit Arisierung. Als Folge ihrer Option in Südtirol für das Deutsche Reich gelangt die Familie Eppacher aus einem Gebirgsdorf im Pustertal nach Wesenufer an der Donau. Dort wird sie Pächter eines Hauses, das von den Nazis im März 1940 beschlagnahmt worden war. Eigentümer ist Ludwig Beer, dessen Leben als Widerstandskämpfer bis zu seiner Hinrichtung im September 1944 im KZ Dachau nachgezeichnet wird: Illegale Aktivitäten im Austrofaschismus, Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg und in der französischen Résistance, Widerstand gegen die NS-Herrschaft in Wien.

Individuelle Familienerfahrungen werden mit „großer“ Geschichte verwoben. Unterschiedliche, oft gegensätzliche Welten und extreme politische Umstände treffen aufeinander. Samuel und Charlotte Beer, die Großeltern von Ludwig Beer, waren 1859 aus Pressburg (heute: Bratislava) nach Wien zugewandert. Das Haus von Ludwig Beer erzählt uns von zentralen Themen Europas der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: eine unglaubliche Geschichte, die sich liest wie ein Film.

Klaus Pumberger (*1961, Braunau am Inn) studierte Politikwissenschaften und Geschichte in Salzburg, Innsbruck und Warschau, schrieb seine Dissertation über die Entstehung der polnischen Solidarność. In den 1990er Jahren lebte er mit seiner Familie in Prag. Er war Projektleiter der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftungin Prag, Bratislava und Warschau, derzeit ist er Senior Human Resources Consultant in einem Wiener Industrieunternehmen sowie ehrenamtlicher Leiter der europäischen Akademie an der Grenze und Mitglied des Vorstandes der Kreisau-Initiative in Berlin. 

Verlag: Studienverlag Innsbruck – Wien – Bozen

Eintritt frei

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