Daniela Strigl: 1918 und der Mythos vom „habsburgischen Mythos“.

Kriegsende und Revolution in der österreichischen Literatur.

13.11.2018 18:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18

(c) Clarissa Stadler

Nur deutsch

In seiner Studie über den „habsburgischen Mythos“ hat Claudio Magris das Bezogensein der „modernen österreichischen Literatur“ auf die Idee des Vielvölkerstaates, den positiv bewerteten Bürokratismus und den landesüblichen Hedonismus zum Spezifikum erklärt. Das inzwischen etablierte Sprechen über den habsburgischen Mythos ist jedoch seinerseits mythisch: Wie jeder Mythos enthält es Elemente nicht nur von Wahrheit, sondern auch von Dichtung. Am Beispiel des streitbaren Wiener Anwalts und Schriftstellers Walther Rode und anderer Autoren, die das Ende der Donaumonarchie ohne nostalgisches Bedauern willkommen hießen, werden einige Facetten beleuchtet, die nicht zum Klischeebild der deutschsprachigen (post) k.u.k. Literatur gehören.

Daniela Strigl (*1964, Wien) ist Essayistin, Literaturkritikerin und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien. Sie publiziert Essays und Kritiken in überregionalen Medien wie Der Standard, Die Presse und Literatur und Kritik. Zuletzt ist ihr Buch über Literaturkritik Alles muss man selber machen (Droschl, 2018) erschienen.

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