29.01.2020 19:00, Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
Die Konzeptkünstlerin Katharina Stadler ist in Wien aufgewachsen, hat in Berlin studiert und lebt nun in Tbilisi. In ihrer Arbeit widmet sie sich Fragen von Ideologie und ideologischen Strukturen: Ihr Augenmerk richtet sich vor allem auf individuelle sowie kollektive Positionierungen/Haltungen des Subjekts im ideologischen Grundraster von Systemen.
Die Ausstellung ID-FI mäandert zwischen ID – Ideologie, Identität, ID (Identitätsdokument), Identifikator und FI – Fiktion, [sound quality] fidelity / Klangtreue. Präsentiert werden Klanginstallationen und Dokumente ortsspezifischer Interventionen zu zeitpolitischen Diskursen, denen das Hinterfragen des Status quo gemein ist.
Die ausgewählten Arbeiten aus den Jahren 2012 bis 2017 sind an sehr unterschiedlichen Orten entstanden. Von diesen Entstehungsorten aus – vom Lebensmittelpunkt der Künstlerin, Tbilisi, der Hauptstadt Georgiens über die Städte Istanbul/Türkei, Tirana/Albanien und Teheran/Iran bis in das Dorf Gammel Rye in Jütland/Dänemark – geht Katharina Stadler immer wieder den Fragen nach: Wie positionieren wir uns in unserer lokalen, aber auch unserer globalen Lebenswelt? Wo liegt der Unterschied zwischen individueller und (tendenziell) kollektiver Stellungnahme?
Die meist wiederkehrenden Analyseansätze der Ideologiediskurse und deren Einordnung in Bezug auf neue Formen von Kolonialismus und Imperialismus müssen daher vorerst von den Entstehungslokalen aus gelesen werden. Die Künstlerin strebt jedoch durch eine subtile Neuanordnung der verschiedenen Sound- und dokumentierten Interventionsarbeiten im Aufstellungsaufbau am Österreichischen Kulturforum Prag eine Reflektion vor Ort an.
Vom 20.2. bis zum 27.3. wird außerdem die Ausstellung des Projekts The New Dictionary of Old Ideas in der Prager MeetFactory eröffnet, in welcher die neueste großformatige Klanginstallation von Katharina Stadler – Ruins Not Yet Built - Solidarity Blueprint – gezeigt wird. Im Jänner und Februar 2020 wird Katharina Stadler in einem Studio in der MeetFactory diese Klanginstallation produzieren. Sie wurde während einer dreimonatigen Künstlerresidenz im Rahmen des Projektes „The New Dictionary of Old Ideas“ im vergangenen Sommer in der MeetFactory/Prag und im Trafo Center For Contemporary Art /Stettin konzeptualisiert. Die Arbeit geht im gegenwärtigen post-visionären Dilemma von Sozialneid und nationalistischen Strömungen der Frage nach, wie man in einem System der endlosen Ungleichheiten eine Gegenwart und Zukunft erdenken kann, welche auf dem Prinzip der Solidarität beruht.
Vernissage: 29. 1., 19 h*
Prag 1, ÖKF, Jungmannovo náměstí 18
bis 2. 4.,
Mo–Fr 10–17 h*
außer an österreichischen und tschechischen Feiertagen
Bezahltes Praktikum im Österreichischen Kulturforum Prag 2025
Für Studierende mit Wohnsitz in Österreich. Weitere Informationen hier.
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